Das Wahrzeichen von Bad Hersfeld ist die Hochbrücke …

… oder zumindest ist sie das Bauwerk, das man als erstes von Bad Hersfeld sieht und das den Rest unseres Städtchens weitgehend verdeckt und mit Verkehrslärm überzieht. Wir, die Grünen in Bad Hersfeld sagen, das muss so nicht sein.

Die Hochbrücke, die man auf den Fotos sieht, ist in die Jahre gekommen. Die DeGes (Planung, Bau) sagt, dass sie abgerissen und durch ein identisches Bauwerk ersetzt werden wird. Dem ist mitnichten so.

Durch den geplanten ICE-Halt in Hersfeld muss der Brückenneubau zum einen höher werden und zum anderen müssen die Stützpfeile weiter auseinander stehen. Die Stadt Bad Hersfeld hat eine umfangreiche Stellungnahme zu der Planung abgegeben, die auf zahlreiche Probleme dieses Bauwerkes aufmerksam macht. Wichtig sind in diesem Zusammenhang die Stellungnahmen der GRÜNEN-Stadtverordnetenfraktion und des Lärmschutzbeirates. Der Lärmschutzbeirat hat die Expertise eines Planungsbüros eingeholt, dass zu dem Schluss kommt, dass es sich bei dem geplanten Brückenbauwerk nicht um ein Ersatzbauwerk, sondern um einen Neubau handelt. Diese Aussage wurde vom Lärmschutzbeirat dann auch als Stellungnahme in das Beteiligungsverfahren eingebracht.

Im Gegensatz zum Ersatzbauwerk unterliegt der Neubau der Brücke erheblich strengeren Auflagen, was Lärmschutz, Umweltschutz und Anpassung an Verkehrszählungen und -prognosen angeht.

Soll weiter der Schwerlastverkehr von GLS eine Abkürzung durch Bad Hersfeld nehmen? Soll die B324 weiter durch Bad Hersfeld führen. Soll weiter die Bedarfsumleitung der Autobahn durch Bad Hersfeld führen? Dies ist zwar der derzeitige Sachverhalt, aber es wird mit Sicherheit nicht so bleiben. Bad Hersfeld hat beschlossen im Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Es ist kaum vorstellbar, dass dann weiter diese Verkehrsströme durch Bad Hersfeld führen.

Ein Argument der Planer ist, dass das Ersatzbauwerk billiger ist als die Ertüchtigung der bestehen Brücke, die mindestens bis 2025 problemlos genutzt werden kann. Diese Auffassung ist überholt. Nach Auffassung der Grünen Stadtverordnetenfraktion haben Inflation, Putins Krieg und die Baupreise (aus welchen Gründen auch immer sie Erhöht werden) diese Vorteil nicht nur aufgefressen sondern längst überholt.

Den Hersfelder Grünen ist besonders wichtig, dass

1. alle Planungen für die Brücke, die dann sicher nicht mehr ganz so hoch und breit sein muss, die Planung des ICE-Haltes der Bahn und die Quartiersplanung der Stadt Bad Hersfeld eng miteinander verzahnt und aufeinander abgestimmt werden. Auch die verschiedenen Budgets müssen übergreifend bedacht werden. Was an einer Stelle eingespart werden kann, muss nach Möglichkeit für die Verbesserung der Situation an einer anderen Stelle zu Verfügung stehen.

2. das Ziel der Klimaneutralität wird heute nicht mehr in Frage gestellt, auch wenn es noch manches Problem mit der konsequenten Umsetzung gibt. Eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: In aller nächster Zukunft werden nicht nur deutlich weniger Verbrenner auf unseren Straßen fahren, es werde auch viel weniger Privatfahrzeuge und vor allem viel weniger LKW auf unsere Straßen sein. Dies ist die Zukunft, auf die wir uns vorbereiten müssen, erst recht bei solchen Planungen.

Thomas Bös, OV Bad Hersfeld

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