Arsenbelastung in Richelsdorf

Die Arsenbelastung ist nicht selbstverschuldet, sondern entstand durch den Bergbau, der bis zum vorigen Jahrhundert im Richelsdorfer Gebirge betrieben wurde. Relevant für die heute in Richelsdorf lebenden Menschen ist in erster Linie, wie und ob das im Boden angelagerte Arsen Gesundheitsschäden verursachen kann. Alle Maßnahmen müssen zum Ziel haben, diesen Schaden zu verhindern und die Belastungen auch für zukünftige Generationen zu beseitigen.

Im Rahmen von Untersuchungen durch die Hessische Industriemüll GmbH wurden auf vielen Grundstücken in Richelsdorf schädliche Bodenveränderungen ermittelt. Die Eigentümer sind über die Untersuchungsergebnisse unterrichtet. Derzeit wird ermittelt, mit welchen Maßnahmen auf den Grundstücken Gesundheitsgefahren ausgeschlossen werden können. Denkbar ist der Abtrag, die Einzäunung oder z. T. auch die Versiegelung des belasteten Bodenmaterials. Die Entscheidung, welche konkreten Maßnahmen zur Gefahrenabwehr im Einzelfall ergriffen werden, treffen grundsätzlich die jeweiligen Grundstückseigentümer.

Wir Grünen weisen von Beginn an mit Nachdruck auf die schwierige Lage der Grundstücksbesitzer hin. Bereits im Juni 2018 hat unsere Landtagsabgeordnete aus Wildeck, Kaya Kinkel, in Gesprächen mit dem Ministerium deutlich gemacht, wie schwierig die Situation der Gemeinde Wildeck ist, und steht zu diesem Thema seitdem im regelmäßigen und engen Austausch mit dem Ministerium. Wir Wildecker Grünen vertreten dabei schon immer die Position, dass die betroffenen Eigentümer mit den Belastungen nicht allein gelassen werden dürfen.

Wir haben uns dafür eingesetzt, dass in einem rechtshistorischen Gutachten geprüft wird, ob das Land Hessen als Gesamtrechtsnachfolger aus dem Kupferabbau für die Sanierungen angesehen werden kann, weil dieser ursprünglich in der Hand der Landgrafen lag. Wird diese Auffassung durch das Gutachten bestätigt, dann muss das Land die Verantwortung übernehmen.

Die Arsenbelastung aus dem Kupferbergbau ist nur ein Beispiel, wie aus kurzfristigem wirtschaftlichen Gewinn im Bergbau langfristige Belastungen für die Gesellschaft entstehen. Nicht immer lassen sich diese negativen Auswirkungen mit dem Bagger beheben! Deshalb ist allergrößte Sorgfalt bei der Nutzung von Bodenschätzen angebracht. Und deshalb begleiten wir auch die Auswirkungen des Kalibergbaus kritisch und pochen immer wieder auf die Umsetzung der vereinbarten Grenzwerte.