Bürgermeister widerspricht dem Antrag zum Klimanotstand

Bürgermeister Thomas Fehling widerspricht dem mit großer Mehrheit in der Bad Hersfelder Stadtverordnetenversammlung verabschiedeten Antrag, dem Klimaschutz höchste Priorität im politischen Handeln einzuräumen. Schon in der Stadtverordnetenversammlung hat Fehling den Antrag zum großen Teil als „geschenkt“ beurteilt und die Sinnhaftigkeit weiterer Klimaschutzmaßnahmen bestritten. „Ein Politiker, der behauptet, genug für das Klima getan zu haben, hat den Ernst der Lage nicht verstanden und sollte seinen Hut nehmen. Der Anblick unserer vertrockneten Wälder und Felder macht dies deutlich.“, so Thomas Bös, Stadtverordneter der Grünen in Bad Hersfeld.

Die Stadtverordnetenversammlung erkennt damit an, dass bloßes Reden über die Klimakrise nicht hilft – das Problem muss auf kommunaler Ebene endlich konkret angegangen werden. Bad Hersfeld ist eine von mehr als 70 Kommunen, die den Klimanotstand ausgerufen haben. „Die Bekämpfung der Folgen des Klimawandels genießen damit für die Verwaltung der Kreisstadt Bad Hersfeld höchste Priorität.“, so Antje Fey-Spengler, die Sprecherin des GRÜNEN Ortsverbandes Bad Hersfeld.

Ausgehend von der Kundgebung am 03.07.2020, welche von verschiedenen Klimaschutz-, Tierschutz- und Friedensbündnissen wie Fridays for Future, Parents for Future, BUND, Friedensinitiative, Tierschützern und vielen weiteren Einzelpersonen initiiert wurde, haben Bündnis90/Die Grünen, SPD und CDU  gemein sam diesen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht.

Thomas Bös sagt dazu: „Es ist fünf nach 12, wir müssen jetzt handeln, wenn wir unseren Kindern und Enkeln noch guten Gewissens in die Augen sehen wollen!“

Konkret hat dieser Beschluss folgende Konsequenzen: In Zukunft werden alle städtischen Vorhaben auf ihr Umweltrelevanz bewertet.

Teil der Umsetzung dieses Beschlusses ist ein integriertes Verkehrskonzept, das den CO2-Ausstoss verringert. Ganz praktisch bedeutet dies, bessere Radwege und Nutzung von E-Bikes in der städtischen Verwaltung.

Es soll in Zukunft wesentlich einfacher sein, sich ohne Auto, aber mit Fahrrad und Bus in der Stadt und dem Landkreis zu bewegen.

Hersfeld soll ergrünen und erblühen. Viele Hersfelder beteiligen sich bereits an der Baumpflanzaktion anlässlich des siebzigsten Jubiläum der Festspiele und übernehmen Baumpatenschaften. Die Baumpatenschaften werden von dem Grünen-Stadtverordneten Hartmut Sippel koordiniert. Das heißt auch, dass nicht immer mehr Grünflächen unter Zierschotter verschwinden dürfen“, so Friedrich Wilhelm von Baumbach, Stadtverordneter der Grünen.

Mit Stolz blickt der Grüne Ortsverband nach Aussagen von Antje Fey-Spengler auf die Hersfelder Stadtverordneten, die mit dieser Entscheidung den Klimaschutz in Bad Hersfeld auf eine neue Dringlichkeitsstufe gehoben haben.

Der Ortsverband der Grünen bittet alle Hersfelder, die Stadt Bad Hersfeld und Ihre Verwaltung bei der großen Aufgabe zu unterstützen, Hersfeld so zügig wie möglich zu einer klimaneutralen Kommune umzugestalten.

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