„Auch wenn wir mit der Informationspolitik des Landrates nicht einverstanden sind, können wir die grundsätzliche Entscheidung der Gesellschafterversammlung, die Akutmedizin vom HKZ an das Hersfelder Klinikum zu verlegen, nachvollziehen. Eine derart weitreichende Entscheidung fällt niemandem leicht, aber dieser Schritt ist notwendig.“, so Kaya Kinkel, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag Hersfeld-Rotenburg. „Wir GRÜNE wollen die bestmögliche Gesundheitsversorgung aus der Region für die Region. Dies muss auch das Zukunftskonzept des Klinikums sein. Die Zahl der Patienten*innen ist in unserem Landkreis rückläufig und der Mangel an Fachkräften im medizinischen und pflegerischen Bereich hat sich in den letzten Jahren verschärft. Für eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten*innen sind gutes ärztliches Personal und gute Pflegekräfte das A und O.“, so Kinkel weiter. „Gesundheitsversorgung nicht auf Konkurrenz beruhen!“ Damit die Kliniken im Landkreis also nicht um die wenigen Fachkräfte konkurrieren müssen, brauche es eine enge Kooperation aller Gesundheitseinrichtungen im Kreis. Mit dem Kreiskrankenhauses in Rotenburg sei eine gute gesundheitliche Versorgung weiterhin gewährleistet. „Der Rückgang von Patientenzahlen, der Fachkräftemangel sowie die zahlreichen Doppelstrukturen, mit denen sich die kreiseigenen Kliniken letztlich gegenseitig Konkurrenz machen, sind für uns plausible Argumente für eine Bündelung der Akutmedizin an einem Standort. Nur so können wir es schaffen, die exzellente medizinische Versorgung für alle Menschen in unserem gesamten Landkreis zukunftssicher zu erhalten“, bekräftigen die Grünen. „Dass das fertige Konzept für die Beschlussfassung bisher nicht vorgestellt und diskutiert werden konnte, kritisieren wir stark. Wir begrüßen daher die Ankündigung, dass man zumindest den Kreistagsabgeordneten das Finanz- und Maßnahmenkonzept zeitnah vorstellen wird. Mindestens ebenso wichtig ist aber, auch den Menschen in Rotenburg zu erklären, warum so mancher Vorschlag, der zunächst gut klingt, unsere Probleme nicht lösen wird.“ 

Enttäuscht zeigt sich die Grüne Fraktion darüber, dass die anderen Fraktionen in der gestrigen Kreistagssitzung nicht dem Vorschlag gefolgt sind, die Tarifsysteme im gesamten Klinikkonzern anzugleichen. „Wir müssen die guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern halten – deshalb ist es jetzt notwendig, die längst versprochene Tarifangleichung für die HKZ-Beschäftigten endlich umzusetzen. Zumindest im Pflegebereich werden diese ja inzwischen auch von den Krankenkassen refinanziert“, so Kinkel abschließend.