GRÜNES Klimaschutzprogramm

Die Stadtverordnetenversammlung hat sich mit großer Mehrheit zum Klimaschutz bekannt und die „Charta der Energiewende Nordhessen“ verabschiedet. Die Schülervertretungen der Hersfelder Schulen rufen aus Anlass der weltweiten „Fridays for future“ Bewegung nun auch in Bad Hersfeld zu Demonstrationen für ein deutlich größeres und bitternotwendiges Engagement aller Beteiligten für die Rettung unseres Klimas auf.

Alles prima Klima könnte man nun meinen. Nur wenige Tage danach ist die Charta wieder vergessen, statt wie beschlossen Bürgerenergiegenossenschaften zu unterstützen und Neue zu gründen, fördert die Stadt lieber ihre Stadtwerke und beauftragt diese mit dem subventionierten Bau einer Photovoltaik Anlage auf dem neuen Rathaus. Die Stadt wird dann als Pächter dieses Gebäudes den Strom nutzen. „Dabei unterstützt die Stadt ihre Stadtwerke auch noch mit einer über 50% gehenden Förderung aus dem Klimaschutzprogramm 2016!“, ärgert sich die Grüne Stadtpolitikerin Antje Fey -Spengler. Das Programm aus dem Jahre 2016, „Projektkosten Klima“ wurde damals zur Unterstützung von Hersfelder Bürgerinnen und Bürgern für die, energetischen Sanierung ihrer Immobilien eingerichtet.

Allerdings erfahren Hersfelds Familien davon nichts. Welche Art von energetischer Sanierung in welcher Höhe, aus welchem Programm gefördert werden kann bleibt unklar. Eine Beratung sucht man vergebens, nachdem der e-Punkt im Stadthaus geschlossen wurde. „Das kann nicht der Sinn eines Klimaschutzprogramms sein.“, konstatiert die Vorsitzende des grünen Ortsverbandes.

Grüne Boxen auf dem Rathausplatz wurden plötzlich aufgestellt und sollen den Lieferverkehr aus der Fußgängerzone verbannen. Besprochen wurde das anscheinend mit niemandem. Dazu kommt, dass der Platz logistisch für den Lieferverkehr denkbar ungünstig ist – sowohl für Lieferanten, als auch für Geschäftsleute. Wie sollen auch Waren transportiert werden ohne entsprechende Transportmittel? Ein Lastenrad könnte äußerst hilfreich sein, dafür gibt es auch in Hersfeld einen Anbieter.

Ein runder Tisch mit den Geschäften der Innenstadt und der Verwaltung sowie einem Logistiker wäre wünschenswert gewesen. „Eine an sich gute Initiative ist so von vornherein zum Scheitern verurteilt“,  bedauert der Grüne Stadtverordnete Friedrich W. v. Baumbach.  Die Stadtverordneten haben mit dem Beschluss der „Charta der Energiewende Nordhessen“ eine große Verpflichtung und Verantwortung übernommen. Stadtverwaltung und Bürgermeister müssen wesentliche Elemente der Klimaschutzcharta nun effektiv umsetzen. Das ist jetzt erst einmal gründlich gescheitert kritisiert Thomas Bös zu Recht  

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