Mit Bestürzung reagieren die Grünen im Kreis Hersfeld-Rotenburg auf die Nachricht, dass gegen K+S wegen des Verdachts illegaler Abfallentsorgung ermittelt wird.
Das Thüringer Landeskriminalamt (LKA) in Erfurt ermittelt gegen 15 Verantwortliche von K+S in Kassel, Unterbreizbach und Philippsthal sowie zwei Mitarbeiter des Thüringer Landesbergamtes. Das Unternehmen soll Salzlauge in der Gerstunger Mulde in den Erdboden gepumpt haben, obwohl erkennbar gewesen sei, dass der Untergrund für die versenkten Mengen nicht genügend Aufnahmekapazität hat.
„Ähnlich verhält es sich in Hessen: Auch hier steht zu befürchten, dass die versenkte Menge sich unkontrolliert ausbreitet“, teilt Kaya Kinkel, Sprecherin des Grünen Kreisverbandes, mit. „So scheint ja das von K+S selbst beauftragte 3D-Modell zu belegen, dass die Lauge nicht im Plattendolomit verblieben ist, sondern sich schon längst ihren Weg zurück in die Werra gesucht hat.“ Da sie auf diesem Weg grundwasserführende Schichten berührt, steht zu befürchten, dass auch in Hessen in absehbarer Zeit mit einer Beeinträchtigung des Trinkwassers zu rechnen ist.
„Wir hoffen sehr – auch im Interesse der rund 4000 Beschäftigten von K+S in der Region -, dass die Unternehmensleitung Umwelt- und Trinkwasserschutz ernst nimmt und sich nicht mit dem Argument, diese Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel, eine weitere Versenkgenehmigung politisch erzwingt, die rechtlich nicht zu verantworten ist!“, ergänzt Sprecher Friedrich-Wilhelm von Baumbach.
Verwandte Artikel
Grüne zu Protestaktionen der Landwirte
Zunächst begrüßen wir die klare Haltung der Landwirte gegen Unterwanderungstendenzen durch die AfD und andere Antidemokraten. Bedrohungs- und Einschüchterungsszenarien, wie sie gegen den Wirtschaftsminister Habeck stattgefunden haben, machen nichts besser…
Weiterlesen »
Armutszeugnis: Bundesregierung verpasst Klimaziele
Der Expertenrat hat noch einmal deutlich gemacht, dass mit den bisherigen Maßnahmen die notwendigen CO2-Einsparungen nicht erreicht werden. Die Temperaturen steigen, Waldbrände nehmen apokalyptische Ausmaße an, Extremwetterereignisse werden zur Normalität…
Weiterlesen »
Kein Grund zum Jubeln – Logistikansiedlung in Mecklar
Die komplette Vermarktung des interkommunalen Gewerbegebietes in Ludwigsau-Mecklar durch die Ansiedlung zweier Logistiker ist aus Sicht der GRÜNEN im Landkreis kein Grund zum Jubeln. Die monströsen Ausmaße dieser Logistik“würfel“ sind…
Weiterlesen »