Keine Verlängerung der Versenkgenehmigung! Grüner Kreisverband bezieht Stellung zum Vier-Phasen-Plan

Mit einem offenen Brief an die hessische Umweltministerin Priska Hinz hat der Kreisverband der Grünen in Hersfeld-Rotenburg auf die Vereinbarungen reagiert, die die Ministerin Hinz mit dem Vorstandsvorsitzenden von K+S, Norbert Steiner, getroffen hat.

„Dass die Laugeverpressung in den Untergrund nicht über 2015 hinaus genehmigt wird, war für unsere Region eines der wichtigsten Ergebnisse des Koalitionsvertrages mit der CDU“, erklärt Vorstandssprecherin Kaya Kinkel. „Nun wird dieses Ziel mit einem Federstrich vom Tisch gewischt. Das ist für uns eine große Enttäuschung!“ Bereits 2008 hatte das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) die Einstellung der Versenkung empfohlen und stellte fest: „Von einem verbleibenden sicheren Versenkraum im Plattendolomit kann nicht gesprochen werden.“ Das bedeutet, dass auch bei uns sehr schnell eine ähnliche Situation wie in Neuhof entstehen kann, wo der Versenkhorizont sehr kurzfristig von mehreren Jahrzenten auf null korrigiert werden musste. Die jetzt getroffenen Vereinbarungen bleiben deutlich hinter den Forderungen der Fachleute vom HLUG zurück!

Der Kreisverband stellt fest, dass die Debatte um den Erhalt der Arbeitsplätze zu kurz greift. Es wird völlig außer Acht gelassen, dass der prognostizierte Abbaupfad für das gesamte Abbaugebiet in der Region in maximal 50 Jahren endet, wenn man die bisherige Abbaurate zugrunde legt.

Das bedeutet: Gerade wenn K+S ungebremst weiter auf hohem Niveau die vorhandenen Kalivorräte ausbeutet, werden bereits innerhalb der nächsten 20 Jahre deutlich Arbeitsplätze abgebaut. Spätestens in 50 Jahren wird die Kaliindustrie hier nur noch ein paar Menschen für die Abwicklung der Betriebsanlagen benötigen. „Niemand macht sich Gedanken darüber, was mit den Arbeitsplätzen passiert, wenn das Unternehmen K+S seinen Betrieb hier einstellt, weil die Ressourcen erschöpft sind. Anstatt jetzt die größtmögliche Menge an Kalisalzen abzubauen wäre es sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich und sozial optimaler, den Abbaupfad zu verlängern und damit die Arbeitsplätze auch langfristig zu sichern. Der positive Nebeneffekt wäre, dass weniger salzhaltige Abfälle anfallen die entsorgt werden müssen“, betont Kinkel.

Im Interesse des Arbeitsplatzerhalts, im Interesse der Menschen in unserer Region sollte eine Grüne Wirtschafts- und Ressourcenpolitik deshalb den größtmöglichen Einfluss geltend machen, um einen sozial verträglichen und generationengerechten Abbaupfad in den Kaliwerken des Werratals durchzusetzen!

Das vollständige Anschreiben des Kreisverbandes an die Ministerin ist auf der Homepage der Grünen im Landkreis unter www.gruene-hersfeld-rotenburg.de nachzulesen.

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