Statement zur fristlosen Kündigung des Intendanten der Bad Hersfelder Festspiele

Wir erleben seit vielen Monaten, wie mit fadenscheinigen Argumenten systematisch versucht wird, den Intendanten zu demontieren. Die „Öffentlichkeitsarbeit“ für die Festspiele findet in Form von Störfeuer statt. Im Fadenkreuz der Kritik an der Kündigung des Intendanten steht der Bürgermeister. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Hinter ihm steht die (neue) Mehrheit des Parlaments und des Magistrats aus CDU, FDP, NBL und Fraktionsgemeinschaft, die diese wahnwitzige Entscheidung getroffen hat.

Dieser Vorgang ist in der Geschichte der Stadt einmalig, an die Gewinnung von Sponsoren ist wohl kaum zu denken. Der Bundespräsident wird für dieses Schmierentheater sicher keine Schirmherrschaft übernehmen.

Verloren hat die Kultur dieser Stadt, die Kultur eines hochwertigen, aber sehr sensiblen Theaters, das mit Umsicht und Achtsamkeit gehegt und gepflegt werden müsste.

Aber verloren hat auch die Kultur des menschlichen Umgangs. Die fristlose Kündigung vor dem Ende der Spielzeit erfolgt nicht nur zur Unzeit, sondern hat einen üblen Beigeschmack. Wann wurde mit dem Intendanten ein Gespräch geführt? Wo ist der „wichtige Grund“, der eine fristlose Kündigung rechtfertigt? Wo ist die gebotene Fürsorge gegenüber einem Mitarbeiter der Stadt? Was ist das für ein Umgang mit einem Mitarbeiter, der vom Tatbestand der Kündigung durch die Presse erfahren muss und dem bis heute (zwei Tage danach) noch keine schriftliche Kündigung vorliegt?

Und ging es wirklich um Geld? Merkwürdig, dass es für andere Projekte (s. Lullussportpark) offenbar vorhanden war. Welche Gründe stecken also wirklich dahinter?

Der beträchtliche Imageschaden, der jetzt bereits eingetreten ist, fällt auf diejenigen zurück, die diese Entscheidung getroffen haben, von den möglichen finanziellen Konsequenzen ganz abgesehen.

Für Bad Hersfeld ist das jedenfalls ein Desaster.

Monika Schmidt, für die Grünen im Stadtparlament

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