Grüne Spitzenkandidatin zu Besuch im Hersfelder Klinikum

18 Kliniken, 600 Betten, 86.000 Patienten pro Jahr – das Klinikum Bad Hersfeld ist für die Gesundheitsversorgung Dreh- und Angelpunkt in der Region und mit 1.800 Angestellten und jährlich 120 Auszubildenden auch einer der größten Ausbildungsbetriebe im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Dass bei dieser Größenordnung viel Energie und Material benötigt wird, ist offensichtlich. Mit den Mengen an Energie, die man hier benötigt, könnten 750 Einfamilienhäuser mit Gas und 1.500 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden. Umso wichtiger ist der sparsame Umgang mit Ressourcen. Dass das Klinikum in dieser Hinsicht vorbildlich arbeitet, davon konnte sich die Grüne Spitzenkandidatin Angela Dorn gemeinsam mit den Landtagsdirektkandidaten Kaya Kinkel und Jörg Althoff und weiteren Mitgliedern der Kreistagsfraktion überzeugen.

Nach einer kurzen Einführung durch den Geschäftsführer des Klinikums, Martin Ködding, erläuterte Steffen Bepler von der HMT GmbH das von seiner Firma entwickelte Energiekonzept des Klinikums, das neben klassischen Einsparmöglichkeiten auf dezentrale Energieversorgung durch eigene Blockheizkraftwerke (BHKW) setzt. Das erste BHKW ging im April diesen Jahres ans Netz, insgesamt sollen drei BHKWs zukünftig die Stromversorgung des Klinikums sicherstellen. Mit einer Gesamtinvestition von 3 Mio. Euro können dann jährlich 660.000 Euro Energiekosten eingespart werden.

Trotz der immensen Einsparmöglichkeiten stellen die hohen Erstinvestitionen für Energiesparmaßnahmen für viele Kliniken eine unüberwindliche Hürde dar. Angela Dorn unterstützt deshalb den Wunsch des Klinikum-Geschäftsführers nach einem „Investitionsfond für Nachhaltigkeit“, der es Kliniken ermöglicht, günstige Kredite für Energiesparmaßnahmen aufzunehmen. „Ein solcher Investitionsfond könnte durch die hohe Amortisationsraten von Energiesparmaßnahmen schnell wieder gefüllt werden. Wir werden eine konkrete Umsetzung prüfen.“ Auch ein zweiter Aspekt, den Steffen Bepler einbrachte, fand die volle Unterstützung der Gäste: Bei technischen Neuinvestitionen würde oft viel zu groß und dadurch auch zu teuer geplant. „Es wäre sinnvoll, hier eine unabhängige Institution einzusetzen, die nicht von eigenen finanziellen Interessen geleitet wird und die Kliniken bedarfsgerecht beraten kann.“ schlägt Kaya Kinkel vor.

Dass die finanzielle Situation des Klinikums bei weitem nicht rosig aussieht, darüber konnte auch der atemberaubende Blick vom Dach der Einrichtung über Bad Hersfeld und Umgebung nicht hinwegtäuschen. „Durch das Klinikum haben wir hier eine Gesundheitsversorgung, die allen Ansprüchen gerecht wird. Das derzeitige System der Krankenhausfinanzierung läuft grundlegend am Ziel vorbei: Es kann nicht sein, dass viele Kliniken in kommunaler Hand trotz steigender Patientenzahlen und verkürzter Aufenthaltsdauer immer tiefer in die roten Zahlen rutschen. Hier ist es Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass diese Versorgung auch im ländlichen Raum aufrecht erhalten wird. Die Schwarz-gelbe Bundesregierung verweigert die dringend benötigte Reform der Krankenhausfinanzierung jedoch. Deshalb kämpfen wir für den Wechsel in Hessen und im Bund “, betont Jörg Althoff abschließend.

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