GRÜNE wollen den Hähnchenstall im Vollbetrieb mit 54.000 Hähnchen besichtigen


P R E S S E M I T T E I L U N G

zu dem Bericht in der Hersfeld Zeitung vom 3. März 2013

„Besucher im Hähnchenstall“

Hähnchen werden bei der Massentierhaltung nur als Produkt, nicht als Tier angesehen

Nach der Vorstellung des umstrittenen Hähnchenmastbetriebes in Hillartshausen durch die Familie Weitz bitten die GRÜNEN Kreistagsabgeordneten und Landtagsdirektkandidaten Kaya Kinkel und Jörg Althoff die Familie Weitz, ihnen den Hähnchenstall im Vollbetrieb und kurz vor dem Ende der ersten Mastperiode von 40 Tagen zu zeigen. „Wir würden uns freuen, wenn uns dann auch die beiden Bürgermeister von Philippsthal und Friedewald, Ralf Orth und Dirk Noll, begleiten würden“, so Kaya Kinkel. „Um uns von dem guten Zustand der Tiere überzeugen zu können, möchten wir Hans-Jochen Weitz gerne bei einem seiner Kontrollgänge durch den Stall begleiten „, ergänzt Jörg Althoff.

Die Grünen Landtagsdirektkandidaten befürchten besonders bei dem Verladen und Einfangen der Tiere durch Fremdfirmen einen schlechten Umgang mit den Tieren sowie Zusammenarbeit mit Firmen, die osteuropäische Arbeitskräfte zu Dumpinglöhnen beschäftigen, was durch den hohen Preisdruck nicht unüblich in der Branche ist. Auch das Schlachthaus der Rothkötter-Gruppe im niedersächsischen Wieke ist nicht unumstritten. Dort werden pro Stunde 27.000 Tiere getötet und weiter verarbeitet. Damit sind die 54.000 Hähnchen aus Hillartshausen in zwei Stunden „erledigt“. Dann geht es in Hillartshausen wieder von vorne los. Bei sieben möglichen Durchgängen werden jährlich 378.000 Hähnchen gemästet, um unser Verlangen nach billigen Fleischprodukten zu befriedigen. Die Hähnchen gehen, aber der Mist bleibt.

„Gerade angesichts der sich häufenden Lebensmittelskandale in Niedersachsen, die unter anderem Resultat der Massentierhaltung sind, ist es notwendig solche Haltungsformen zu überdenken“, so Kinkel weiter. „Der Masseneinsatz von Antibiotika ist besonders in Hähnchenmastanlagen keine Seltenheit. Das führt dazu, dass immer mehr Antibiotika in der Humanmedizin unwirksam werden“, ergänzt Althoff. Die Grünen fordern seit längerem eine Anpassung des Baugesetzbuches für das Bauen im Außenbereich. Die „Privilegierung“ solcher Vorhaben muss beendet werden. Tierhaltung muss flächengebunden sein, damit ein ausgewogenes Verhältnis von Tierzahl zur Futterfläche besteht. Durch eine artgerechtere Haltung der Tiere wird auch weniger Antibiotikum benötigt.

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