Die GRÜNEN wählten auf ihrer Mitgliederversammlung einstimmig den 54jährigen Forstbeamten Jörg Althoff (verheiratet, 3 Kinder) zum Direktkandidaten für den Wahlkreis 11 (Hersfeld) zur Landtagswahl am 22. September. Ebenfalls einstimmig wurde Torsten Wenzel (38 Jahre, verheiratet, 2 Kinder) als Ersatzbewerber nominiert . Jörg Althoff vertritt die Grünen als Fraktionsvorsitzender im Kreistag des Landkreises. Torsten Wenzel ist der Vorstandsvorsitzende der Grünen im Landkreis und als Lehrer an den Beruflichen Schulen Obersberg tätig.
„In den vergangenen Jahren sind wir als GRÜNE sehr aktiv gewesen, haben viele neue Mitglieder gewonnen und sind auch in der Kommunalpolitik erfolgreich. Nun wird es Zeit, dass der Landkreis Hersfeld-Rotenburg auch in der Grünen Landtagsfraktion vertreten ist.“, betonte Althoff in seiner Bewerbungsrede. Er erinnerte daran, dass Hersfeld-Rotenburg in den letzten Jahren zugunsten von Kassel und Fulda mehrmals von Behördenschließungen betroffen war. Um so wichtiger sei es, sich dafür stark zu machen, dass der ländliche Raum und speziell unser Landkreis Hersfeld-Rotenburg nicht weiter abgehängt wird. Als Beispiel nannte er die Kaserne Rotenburg, die nach der Stilllegung Raum für Landes- oder Bundesbehörden bieten könnte. Auch ein flächendeckender Breitbandausbau sei gerade in den ländlichen Gebieten unverzichtbar. In der Bildungspolitik plädiert er für längeres gemeinsames Lernen, eine Förderung der Gesamtschulen und eine Abkehr vom starren dreigliedrigen Schulsystem.
Auch eine funktionierende Gesundheitsversorgung gehört zur Daseinsvorsorge gerade im ländlichen Bereich. „Wir leisten uns für über 270 Millionen Euro einen überflüssigen Flugplatz Kassel-Calden, aber von den Kliniken wird wirtschaftliches Arbeiten verlangt. Das Land Hessen, d. h. der Steuerzahler, übernimmt zudem für Kassel-Calden noch den Defizitausgleich in unbegrenzter Höhe, allein für 2012/2013 mehr als 10 Millionen Euro. Das steht in keinem Verhältnis.“, kritisierte Althoff, erwähnte aber auch lobend die gute Versorgung durch das Klinikum Bad Hersfeld.
Sorgen bereitet Althoff die schlechte finanzielle Lage vieler Kommunen im Landkreis. Er sieht die Gefahr, dass diese ihre wichtigen Aufgaben nicht mehr erfüllen können. Deshalb will sich Althoff in Wiesbaden für eine faire und verlässliche Finanzierung der Kommunen durch eine nachhaltige Reform des Kommunalen Finanzausgleichs und Umsetzung des Konnexitätsprinzips einsetzen. „Für Aufgaben, die die Kommunen vom Land übertragen bekommen, müssen sie auch entsprechend vom Land finanziell ausgestattet werden, z.B. bei der Mindestverordnung für Kitas.“, unterstrich Althoff.
Torsten Wenzel versicherte anschließend, dass er Althoffs Argumente in allen Bereichen unterstützen könne. Besonders bei der Bildungspolitik sieht er ebenfalls erheblichen Nachholbedarf. „Benachteiligte werden heute in der Schulpolitik im Regen stehen gelassen, viele Jugendliche sind nach Abschluss der Schule nicht ausbildungsreif. Hier muss etwas getan werden!“ forderte Wenzel.
Beide freuen sich auf einen spannenden Wahlkampf und zeigen sich sicher, dass der politische Wechsel in Wiesbaden in diesem Jahr erreicht werden kann.
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