GRÜNE gegen Fracking – Aufruf zur Demonstration

Die Grüne Kreistagsfraktion sieht ihre Befürchtungen bestätigt, dass die Risiken von Fracking bisher nicht einschätzbar sind und die Technologie deshalb in Nordhessen nicht erprobt werden sollte. Am 12.11.12 werden die Grünen deshalb eine Infomations-veranstaltung in Alheim-Heinebach durchführen, bei der die Bundestagsabgeordnete Nicole Maisch und weitere Experten Rede und Antwort stehen und auf Fragen der Bürger eingehen.

Das Erdölunternehmen BNK South plant, auf einer Fläche „Adler South“, die sich über alle nordhessischen Landkreise erstreckt, unkonventionelle Erdgasförderung mittels der Fracking-Technologie durchzuführen. Dabei werden Chemikalien in die unteren Gesteinsschichten verpresst, um an kleine Gasbläschen in Schieferplatten zu gelangen.

Eine im Auftrag des Umweltbundesamtes und des Umweltministeriums erstellte Studie empfiehlt, kein Fracking in Wasserschutzgebieten zu erlauben, da die Technologie mit nicht auszuschließenden Umweltrisiken verbunden ist.

„Damit ist das schon die zweite von drei Studien, die von nicht ausschließbaren Risiken beim Fracking und von Auswirkungen auf das Grundwasser ausgeht. Nur die Studie, die von dem Erdölkonzern selbst in Auftrag gegeben wurde, schätzt die Auswirkungen von Fracking als kontrollierbar ein. Mit dem Verpressen von salzhaltiger Lauge in den Untergrund haben wir hier im Landkreis bereits jetzt Probleme mit Substanzen, die in den Boden eingebracht werden und verschiedene Gemeinden spüren schon jetzt die Auswirkungen in Form von versalzten Grundwasserbrunnen. Nach diesen negativen Erfahrungen können wir nicht noch weitere unkalkulierbare Risiken für die Zerstörung der Umwelt und die Gesundheit der Menschen eingehen.“, betont Kaya Kinkel, Mitglied der Grünen Kreistagsfraktion.

Eine weitere wichtige Empfehlung der Studie ist die Änderung des Bergrechts, damit auch Kommunen vor Ort mehr Mitspracherecht erhalten. “Das Bergrecht stammt aus dem 19. Jahrhundert und bündelt noch immer alle Macht der Entscheidungen über Tätigkeiten unter der Erdoberfläche bei der Bundesregierung. Das ist für uns nicht hinnehmbar. Da bergbauliche Arbeiten immer die Menschen vor Ort direkt betreffen, müssen diese auch an der Planung und Entscheidung über Projekte beteiligt werden.“,ergänzt Fraktionsvorsitzender Jörg Althoff. Die vollständige Studie ist erhältlich unter www.uba.de

Auf Vorschlag von SPD und GRÜNEN im Hessischen Landtag findet am 5. Oktober eine Expertenanhörung zum Fracking in Kassel statt. Begleitet wird die Anhörung ab 9:00 Uhr von einer Demonstration vor dem Regierungspräsidium, zu deren Organisation sich ein breites Bündnis aus Parteien, Verbänden und Bürgerinitiativen zusammengefunden hat.

Die GRÜNEN im Landkreis Hersfeld-Rotenburg rufen deshalb alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich an der Demonstration zu beteiligen und ein Zeichen gegen die Verschmutzung des Grundwassers und der Erde zu setzen. Für Fragen zur Demonstration und zur Fracking-Technologie steht die Geschäftsstelle der GRÜNEN unter Tel. 06621-7097130 oder per E-Mail unter info(at)gruene-hersfeld-rotenburg.de zur Verfügung.

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