Kaum eine Gemeinde in unserem Landkreis bleibt vom Ansturm auf die Flächen – zum Bau von Freiflächen-PV-Anlagen – verschont. Verständlich, dass dieses Thema derzeit in vielen Gremien heiß diskutiert wird. Von kompletter Ablehnung aller Freiflächen-Anlagen, vermeintlich aus Gründen des Naturschutzes und der landwirtschaftlichen Interessen, bis zur kritiklosen Annahme aller Planungen, die von Investoren an die Gemeinden herangetragen werden, reicht die Palette der Meinungen.
Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte. Ja, wir brauchen auch Freiflächen-PV-Anlagen, denn der Ausbau auf den Dächern und sonstigen versiegelten Flächen geht nicht schnell genug voran. Aber dieser Ausbau muss mit Weitsicht und Bedacht geplant werden, um die Belange der Landwirtschaft und des Naturschutzes nicht zu beeinträchtigen, und hier sind die Kommunen gefragt. Denn leider gibt es tatsächlich viele negative Beispielflächen, auf denen nach dem Bau einer PV-Anlage nichts mehr geht – außer dem Einsatz eines Mähroboters.
Mit der Erstellung eines Kriterienkatalogs, der strenge Vorgaben für die Planung und den Bau der Anlagen macht und in den Gemeindeparlamenten beschlossen wird, muss dem Wildwuchs etwas entgegengesetzt werden. Entscheidend ist dabei, dass die Flächen weiterhin für die Landwirtschaft genutzt werden, z. B. durch Beweidung, und auch dem Naturschutz nicht verlorengehen. Schon jetzt sind betonfreie Fundamente Standard, die keinen Boden versiegeln und gleichzeitig einen rückstandslosen Rückbau ermöglichen.
Zu diesen und weiteren Kriterien gibt es verschiedene hilfreiche Positionspapiere der Naturschutzverbände. Beispielhaft sei hier auf das gemeinschaftliche Papier von BUND und NABU verwiesen, das einen guten Kompromiss findet und auch die Bürgerbeteiligung nicht vergisst.
Die Regionalfraktion wird auch dieses Thema bei der digitalen Konferenz mit den kommunalen Vertreter*innen auf die Tagesordnung setzen. Wir freuen uns über eine rege Beteiligung!
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