Veränderung der Ausgleichszulage (AGZ): Grüne für zukunftsfähige Agrarreform Diskussionsveranstaltung mit Martin Häusling am 5. Mai 2019

Die EU-Kommission hat gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und dem Parlament eine Neuabgrenzung der benachteiligten Gebiete erarbeitet, um EU-weit gleiche Abgrenzungskriterien und damit möglichst faire Verhältnisse zwischen den Mitgliedstaaten zu schaffen. Diese Kriterien wurden nun umgesetzt und bedeuten für die Region Hersfeld-Rotenburg, dass 20.000 Hektar und damit mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Kreis aus der zusätzlichen Förderung herausfallen.

Dies ist für die betroffenen Landwirte eine große Herausforderung, da die AGZ dazu diente, die wirtschaftlichen Nachteile der Bewirtschaftung von Flächen mit naturbedingten Nachteilen wie Hanglage, schwerer Zugänglichkeit und schlechte Bodeneigenschaften, auszugleichen.

Für die Grünen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist es vor diesem Hintergrund umso wichtiger, dass die Neuordnung der Europäischen Agrarpolitik (GAP) zum Ziel haben muss, die öffentlichen Gelder zielgerichtet für Umwelt-, Klima- und Gewässerschutz, sowie für Tierschutz und für sinnvolle strukturelle Investitionen in die ländliche Wertschöpfung zu gewähren.

Grundlage der bestehenden landwirtschaftlichen Förderung ist die Flächenprämie, die jedem landwirtschaftlichen Unternehmen unabhängig von Ausrichtung, Zielsetzung und der Art des Wirtschaftens gezahlt wird. Diese sorgt seit Jahren für das immer stärker werdende Ungleichgewicht zwischen kleineren, oftmals familienbetriebenen Bauernhöfen und industriell wirtschaftenden Großbetrieben.

Gerade benachteiligte und für den Artenschutz ganz besonders wichtige Gebiete müssen in die Lage versetzt werden, eine naturverträgliche Landbewirtschaftung auf Dauer sicher zu stellen.

„Dadurch profitieren gerade die vergleichsweise kleinen Betriebe in unserer Region. Wir benötigen eine europäische Agrarreform, die Landwirten durch den Erhalt der Artenvielfalt, den Natur- und Gewässerschutz und den Klimaschutz eine gute wirtschaftliche Grundlage bietet. Deshalb ist diese Europawahl am 26. Mai nicht nur eine wichtige Abstimmung über Klima- und Umweltschutz, sondern auch für die Zukunft unserer Landwirtschaft“, so Martina Selzer, Sprecherin des Kreisverbandes.

Die Grünen bieten zu dem Thema „Welche Agrarpolitik braucht Europa?“ auch eine Diskussionsveranstaltung an: Am Sonntag, den 05. Mai 2019 von 15.00 bis 17.00 Uhr ist Martin Häusling, Grüner Agrarexperte und Mitglied des Europaparlaments, im buchcafé Bad Hersfeld zu Gast.

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