April 2016: Dunkle Zeiten für Bürgerbeteiligung

Auch die Kreistagsfraktion und der Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen kritisieren die Vergabe der Windkraft-Vorrangfläche „Am Rehkopf, Alheim“ an das börsennotierte Unternehmen PNE Wind. Die Fläche gehört dem Landesbetrieb Hessen Forst, der die Vergabe für das hessische Umweltministerium durchgeführt hat. Mit der Entscheidung für einen international tätigen Windkraftkonzern mit Sitz in Cuxhaven und gegen hiesige kommunale Bewerber wurde die Chance vertan, Wertschöpfung in der Region zu behalten und die Akzeptanz der Windenergie zu verbessern.

Mehrere Bürgerenergiegenossenschaften standen bereit, um sich gemeinsam an den geplanten Windkraftanlagen zu beteiligen, jedoch kam das Unternehmen, das bereits erfolgreich Bürgerbeteiligungsmodelle in der Region umgesetzt hat, nicht zum Zug. Damit hätten alle Bürgerinnen und Bürger vor Ort unmittelbar von dem geplanten Windpark profitieren können

Jedoch erhielt PNE vermutlich aufgrund des höheren Pachtangebots den Zuschlag. Nun freuen sich eine Fondsgesellschaft, ein Beteiligungsunternehmen und weitere Aktionäre, die an PNE Wind beteiligt sind, über die künftigen Erträge aus der Anlage.

„Es ist fatal, wenn die Landesregierung hier zunächst die eigene Finanzlage im Auge hat und die Situation vor Ort vernachlässigt“, sagt Grünen-Kreissprecher Wolfgang Köhler. „Die Akzeptanz von Windkraft ist sehr stark davon abhängig, inwieweit die versprochene Bürgerbeteiligung auch umgesetzt wird!“

Die Grüne Kreistagsfraktion und der Grüne Kreisvorstand fordern die Landesregierung daher auf, die Ausschreibungskriterien von Hessen Forst zu überarbeiten und erfolgreiche Bürgerbeteiligungsmodelle stärker zu gewichten.

Auch soll ein langfristiges Engagement der Windkraftprojektierer vor Ort gefordert werden. Nur so kann die regionale Akzeptanz sichergestellt werden und eine grüne Bürgerenergiewende gelingen.

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