Zu einer informativen, aber auch kritischen Gesprächsrunde über die industrielle Tierhaltung mit Toni Hofreiter, dem Vorsitzenden der GRÜNEN Bundestagsfraktion hatte der Grüne Kreisverband eingeladen. Das Thema stieß auf ein breites Interesse, 50 Teilnehmern*innen besuchten die digitale Veranstaltung.
In Anlehnung an sein 2017 veröffentlichtes Buch „Fleischfabrik Deutschland“ machte Hofreiter die Folgen der industriellen Massentierhaltung auf Landwirtschaft, Tiere, Klima und Menschen deutlich und zeigte gleichzeitig die politischen Rahmenbedingungen auf, um diesen entgegen zu wirken. „Eine einseitige Schuldzuweisung ist hier fehl am Platz. Sowohl die Agrarpolitik, als auch die Verbraucher*innen wie auch die Landwirt*innen müssen Teil dieser Umstrukturierung weg vom massenhaften Fleischexport, hin zur Steigerung von Ökolandbau und Regionalität sein“, so Hofreiter. „Wir fordern z. B. eine umfassende Kennzeichnungspflicht, damit Transparenz über die Tierhaltung in den Markt gelangt, eine verbesserte strenge Haltungsverordnung für eine artgerechtere Tierhaltung und eine stärkere Dünger- sowie Pestizidbegrenzung.“
Im Anschluss nutzten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit der Fragerunde und lenkten den Blick auf verschiedene Aspekte rund um die Massentierhaltung. Einigkeit bestand weitgehend in der Zielsetzung, die bestmöglichen Bedingungen in der Tierhaltung und die bevorzugte Förderung kleiner und mittlerer (möglichst) ökologischer Hersteller zu erreichen. „Es kann nicht sein, dass das in Deutschland produzierte Fleisch billig genug ist, um es nach China zu exportieren“, stellte Antje Fey-Spengler, Tierärztin und derzeit für die GRÜNEN im Magistrat aus Bad Hersfeld diesbezüglich fest. Hofreiter forderte unter anderem, kleinen Landmetzgereien nicht die gleichen strengen Vorgaben wie Großschlachtereien zu machen, um der immer stärkeren Zentralisierung der Schlachtbetreibe und damit immer längeren Tiertransporten entgegenzuwirken.
Im Hinblick auf Hessen und unseren Landkreis Hersfeld-Rotenburg berichtete Kaya Kinkel, Landtagsabgeordnete der GRÜNEN, dass seit Grüner Regierungsbeteiligung eine 40%ige Steigerung des Ökolandbaus in Hessen zu verzeichnen ist. „Seit letztem Jahr gehört Bad Hersfeld auch der Ökomodell- Region Hersfeld- Rotenburg an.
Dadurch können auch hier die regionalen Absatzmöglichkeiten von Bioprodukten gestärkt und Produzent*innen der Biobetriebe mit den Konsument*innen zusammengebracht werden, um regionale Kreisläufe zu stärken.“
Verwandte Artikel
„Wir haben noch einen langen Weg zu gehen“ – Diskussionsveranstaltung über Frauenrechte in Europa mit Anna Lührmann
Am vergangenen Freitag diskutierten auf Einladung der Kreisgrünen engagierte Frauen und Männer über Frauenrechte in Europa. Zu Gast waren die Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin im Auswärtigen Amt Anna Lührmann und die…
Weiterlesen »
Diskutier mit mir! Frauenrechte in Europa
Der Grüne Kreisverband lädt herzlich zur Diskussionsveranstaltung „Frauenrechte in Europa“ mit der Bundestagsabgeordneten und Staatsministerin Anna Lührmann am 19.04. um 15:00 Uhr ein. Europa ist heute weltweit einer der sichersten…
Weiterlesen »
Stärkung der Demokratie und Verteidigung der Frauenrechte – Grüne luden zum Frauenfrühstück ein
Am vergangenen Samstag trafen sich auf Einladung der GRÜNEN Landtagsabgeordneten Kaya Kinkel und Bundestagsabgeordneten Awet Tesfaiesus über 30 Frauen im Mehrgenerationenhaus Dippelmühle, um sich anlässlich des Internationalen Weltfrauentags über die…
Weiterlesen »