Ein Selbstversuch von Thomas Bös
Ich stehe am Stadthaus mit meinem Fahrrad mit Anhänger – es könnte auch ein Kinderwagen oder Lastenrad sein oder auch eine Gruppe Kinder. Ich möchte von hier aus zum Fahrradladen an der gegenüberliegenden Ecke Seilerweg/Bahnhofsstraße gehen. Ich gehe also über den Schillerplatz zur Ecke Reichsstraße/Dippelstraße und stehe als erstes vor der Ampel der Rechtsabbiegespur der Dippelstraße Richtung Reichsstraße. Wenn ich an dieser Fußgängerampel stehe, ist der dort entlangführende Rad- und Fußweg blockiert. Während ich also dort warte, kann der sonstige Rad- und Fußverkehr nicht an mir vorbei, ohne auf die Straße oder die angrenzende Wiese auszuweichen.
Nachdem ich bei Grün die Abbiegespur überquert habe, stehe ich nun auf der ersten Verkehrsinsel und warte wieder auf grün. Bei Grün überquere ich die Geradeausspur von der Dippelstraße in die Bahnhofsstraße und muss auf der Verkehrsinsel zwischen den Fahrspuren erneut warten. Erst mit der nächsten Grünphase kann ich die beiden Spuren überqueren, die von der Reichsstraße in die Dippelstraße führen. Schon als einzelner Fußgänger steht man hier höchst ungemütlich. Mit Fahrrad und Anhänger bin ich jedoch ein richtiges Verkehrshindernis. Das Vorderrad meines Fahrrades ragt in die Abbiegespur und mein Anhänger steht noch auf der Geradeausspur der Dippelstraße.
Bei der nächsten Grünphase kann ich die Dippelstraße komplett überqueren. Ich gehe weiter nach rechts und muss erneut auf Grün warten, um den Seilerweg bis zur nächsten Verkehrsinsel überqueren zu können. Anschließend führt mich ein Zebrastreifen endlich zu dem Eckhaus mit dem Fahrradladen.
Fazit: Ich überquere zwei Straßen mit insgesamt sieben Fahrspuren und vier Ampelübergängen, die oft genug auch nur mit vier unabhängigen Grünphasen überquert werden können. Auch der Weg „andersherum“ über die Reichsstraße/Bahnhofsstraße ist ähnlich beschwerlich.
Deshalb fordern wir Grüne in Bad Hersfeld:
• Der Fuß- und Radverkehr soll jede Straße innerhalb nur einer Grünphase überqueren können.
• In Zukunft soll bei der Planung der Verkehrsräume darauf geachtet werden, dass Verkehrsinseln und Aufstellplätze vor Ampeln so gestaltet sein, dass sie genügend Platz für eine sichere Aufstellung von Fußgängern mit Kinderwagen, Radfahrern, Fahrrädern mit Anhängern und Lastenfahrrädern gegeben ist.
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