Pressemitteilung zur Windkraft-Veranstaltung in Richelsdorf

Zu einer Veranstaltung zum Thema Windkraft in Wildeck, Ronshausen und Nentershausen hatte eine neu gegründete Bürgerinitiative eingeladen. Viele waren gekommen, um sich zu informieren. Daraus zu schließen, dass dies alles Windkraftgegner seien, ist aber falsch.

Die Grünen appellieren an die Bürgerinitiative, eine sachliche Diskussion über die Windkraftstandorte HEF 15 und HEF 17 zu führen. Die stattgefundene Informationsveranstaltung war reine Stimmungsmache. Wenn die dargelegten Informationen des NABU stimmen und wichtige Vogelzugrouten aufgrund des Naturschutzgebietes Rhäden über beide Flächen gehen, dann wird das durch entsprechende Gutachten und Monitorings nachgewiesen werden können. Dann darf die Genehmigungsbehörde beide Flächen aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht genehmigen.

Hier sind Verbände und Institutionen aufgerufen, so viele Informationen wie möglich weiterzugeben, denn diese haben den besten Einblick vor Ort. Auch Privatpersonen können Hinweise auf bestimmte Wildtiere oder Vogelarten geben, am besten über die Naturschutzverbände wie den NABU.

Diese Aspekte hätte ein Vertreter der Genehmigungsbehörde sicher gerne erläutert, wenn er eingeladen worden wäre. Stattdessen wurde auf der Veranstaltung mehrmals Behördenwillkür unterstellt.

Nicht nachvollziehbar ist es für die Grünen in Wildeck und im gesamten Landkreis, wenn der Naturschutz instrumentalisiert werden soll um Windkraft mit aller Macht zu verhindern, nach dem Motto „das einzige was uns hilft die Dinger zu verhindern ist der Naturschutz“. Schade, dass die ernsthaften Bemühungen engagierter Naturschützer durch solche Äußerungen in Misskredit gebracht werden. Der Naturschutz vor Ort ist ein hohes Gut, deshalb hat er im Genehmigungsverfahren einen besonderen Stellenwert. Die Absage an die geplanten Windparks Geishecke und Monte Kali haben gezeigt, dass die Behörden neutral urteilen und auch die Genehmigung verweigern, wenn der Eingriff in die Natur zu hoch ist.

Aber auch Klimaschutz, und damit die Energiewende, ist unmittelbar Arten- und Naturschutz: Denn auch bei uns wird sich in den kommenden Jahren die Natur spürbar verändern und mit ihr das Vorkommen der Arten, wenn der Klimawandel Fahrt aufnimmt. Daher ist es kurzsichtig gedacht, nur die Vogelwelt vor Ort zu betrachten.

Am Ende bleibt es ein Abwägungsprozess, denn wirtschaftliche Entwicklung ohne negative Auswirkungen gibt es nicht.

Erschreckend ist, dass gestandene Bürgermeister den Klimawandelleugnern und Energiewende-Gegnern der sogenannten „Vernunftkraft“ ein Podium geben. Diese Initiative erweckt den Eindruck, dass es eben doch nicht um Informationen und fachliche Kritik an bestimmten Standorten geht, sondern die gesamte Energiewende gezielt diffamiert werden soll – möglicherweise, um nach ihrem Scheitern dann doch wieder zu „alternativlosem“ Atomstrom zurückzukehren.

Eine deutliche Distanzierung der Bürgermeister von den Aussagen von Vernunftkraft blieb leider aus.

Dass deren Argumente sich überall gleichen und die Verhinderung der Energiewende zum Ziel haben, zeigt ein Blick auf http://www.gruene-biebertal.de/energiewende/vernunftkraft-nein-danke.html Hintergründe auch auf https://www.sfv.de/artikel/mit_vernunftkraft_gegen_saubere_energie.htm

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