Windkraftanlagen in Alheim

Der Grüne Ortsverband Rotenburg zu den geplanten Windkraftanlagen in Alheim

Die einseitige Kritik der bundesweit aktiven Naturschutzinitiative e.V. an den geplanten Windkraftanlagen in Alheim, noch bevor das offizielle Genehmigungsverfahren der Oberen Naturschutzbehörde begonnen hat, darf nicht unkommentiert bleiben. Die Sorge um windkraftsensible Tierarten ist berechtigt. Wir sollten allerdings das große Ganze im Blick behalten, anstatt engstirnig nur einen kleinen Teil des Ökosystems zu betrachten. Effektiver Umweltschutz muss Teil einer nationalen Strategie sein, welche den Herausforderungen unserer Zeit Rechnung trägt. Um der Klimakrise entgegenzuwirken und deren Folgen zu mindern, brauchen wir ganz klar die erneuerbaren Energien. Zusätzlich kommt uns die aktuelle Energiekrise, ausgelöst durch den Überfall Russlands auf die Ukraine, teuer zu stehen und führt uns in eine unsichere Zukunft. Der Ausbau der Erneuerbaren und damit auch der Windenergie ist die einzige Lösung in dieser Situation – kurz-, mittel-, und langfristig. Zudem bringt die Errichtung von Windkraftanlagen hier vor Ort Einnahmen für die Stadt. Der falsche Weg ist allerdings, die Windkraft am Alheimer vorab zu verteufeln, ohne den Blick auf die aktuelle Situation zu werfen, in der wir uns befinden. Naturschutz und Windkraft sind gleichermaßen wichtig und prinzipiell vereinbar und werden beide im offiziellen Genehmigungsverfahren der Oberen Naturschutzbehörde berücksichtigt, das ist der ganz zentrale Fakt. Im Vorfeld Gegenwind zu blasen, ohne diese Ergebnisse abzuwarten, ist deshalb einseitig und nicht vorausschauend. Einen besonderen Beigeschmack bekommen diese Vorverurteilungen, da sie aus dem Munde der Naturschutzinitiative e.V. kommen. Dieser Verein ist eng mit der bundesweit agierenden Anti-Windkraft-Lobbyorganisation Bundesinitiative Vernunftkraft e.V. vernetzt, die unter dem Vorwand „Naturschutz“ systematisch den Ausbau von Windkraftanlagen in Deutschland ausbremst, wie u.a. auch der Spiegel am 11.02.2021 berichtete („Die Anti-Windkraft-Bewegung“, Nicolai Kwasniewski, 11.02.2021).

Uns als Grüne in Rotenburg ist es wichtig, dass Naturschutz und der dringend notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien sowohl bundesweit als auch in unserer Heimat Rotenburg miteinander vereinbar weiterentwickelt werden. Inwieweit das am Alheimer möglich ist, wird das Ergebnis des offiziellen Genehmigungsverfahrens der Oberen Naturschutzbehörde zeigen. Die Umstände, in denen wir leben, haben sich dramatisch verändert und das sollte uns allen bewusst sein. Ein ganzheitlicher Blick auf Umwelt- und Artenschutz ist deshalb nötig, um der Klimakrise effektiv entgegenzuwirken und damit auch Lebensräume von Arten wie dem Rotmilan zu erhalten.

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