Am 28.Juni war es soweit, die ersten 13 Stolpersteine wurden in Niederaula von G. Deming verlegt. Der „Arbeitskreis Stolpersteine“ hatte das Vorhaben organisiert und dazu eingeladen. Außer den Mitgliedern des Arbeitskreises kamen etwa 40 Gäste zur Verlegung der Steine.
Der Arbeitskreis entstand Anfang des Jahres durch das Wirken des Ortsverband und einiger Privatpersonen. Die Grüne Fraktion hatten beschlossen auf den schwierigen parlamentarischen Weg zu verzichten. So entstand dieser unpolitische Arbeitskreis, der von der örtlichen evangelischen Kirche und der politischen Gemeinde unterstützt wird. Letztere gab unbürokratisch die Genehmigung zur Verlegung in den Gehwegen und stellt auch Personal für die Vorbereitungsarbeit.
Die Geschichte der Niederaulaer Mitbürger jüdischen Glaubens wurde von Heidi Rössing in langjähriger Kleinarbeit erforscht und auch in der örtlichen Chronik dokumentiert. Ihre Bemühungen die Erinnerung an die ermordeten Menschen wach zu halten, wird durch die Stolpersteinverlegung belohnt. Ohne ihre Forschungen wäre dies nicht möglich gewesen.
Bei der Verlegung wurde an jedem der Orte – 2 mal in der Bahnhofsstraße und 1 mal in der Querstraße- dem Familienschicksal der ermordeten Menschen gedacht. Besonders traurig war z.B. das Schicksal eines 11-jährigen Mädchens, das in der Pogromnacht aus Angst aus dem Fenster sprang und sich ein Bein brach. Sie und Ihre Angehörigen wurden in Minsk und in Theresienstadt ermordet.
Nach der Verlegung präsentierte Heidi Rössing im kirchlichen Gemeindesaal ihre Schautafeln mit Bildern , Dokumentkopien und Berichten über das Leben der ehemaligen Mitbürger.
Weiter Stolpersteine sollen künftig verlegt werden. Spenden in beliebiger Höhe können bei einem Konto der Gemeinde und evang. Kirche mit dem Vermerk :
„Anteil) Stolperstein(e) in Niederaula“ überwiesen werden.
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