Der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen sieht die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen in Schenklengsfeld, aber auch in anderen Gemeinden, kritisch:

Unser Boden ist ein lebenswichtiges Gut, das nicht vermehrbar ist, sondern im Gegenteil in rasanter Weise weniger wird. Wir verbrauchen bundesweit „täglich rund 60 Hektar Landschaft für Gewerbe, Wohnungsbau, Verkehr und Erholungsflächen. Das entspricht etwa einem Einfamilienhaus pro Minute. Dagegen dauert es 2.000 Jahre, bis zehn Zentimeter fruchtbarer Boden entstehen.“ (Quelle: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/27400.html)
Ohne Ackerbau keine Nahrung, ohne naturbelassene Flächen keine Artenvielfalt. Wenn Wald für Baugebiete gerodet wird, muss dafür anderswo aufgeforstet werden. Vor diesem Hintergrund sollte jede weitere Flächenversiegelung daraufhin geprüft werden, ob sie tatsächlich elementar wichtig für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist. Gerade in unserer Region steht der Flächenverbrauch in keinem Verhältnis zu den tatsächlich geschaffenen Arbeitsplätzen, da sehr viel Fläche für Logistik und Lagerraum beansprucht wird. Eine Vielzahl von unbebauten Gewerbeflächen ist bereits verfügbar und wird nicht nachgefragt. Mit ihnen die gemeindlichen Haushalte sanieren zu wollen ist zu kurz gedacht.
Nicht umsonst sieht auch der Regionalplan nur bestimmte Erweiterungsflächen vor. Bund und Länder wollen schon seit Jahrzehnten gegen den Flächenfraß vorgehen. Die Hessische Landesregierung will den Flächenverbrauch auf maximal 2,5 Hektar pro Tag verringern.
Gerade in unserer Region sind Natur und Landschaft, insbesondere der Wald, wichtige Faktoren für die Lebensqualität. Angesichts der enormen Waldschäden dürfen wir nicht noch mehr Wald opfern, sondern müssen ihn im Gegenteil wieder so herstellen, dass er seine Funktionen ausüben kann: Lebensraum bieten, CO2 speichern, Wasserhaushalt regulieren und Erholungsort für uns Menschen sein.

Wir GRÜNEN im Kreis Hersfeld-Rotenburg möchten alle engagierten Mitbürger*innen herzlich aufrufen: Bezieht Stellung zu dieser unsinnigen Flächenversiegelung!